|
Briefe eines "Vaterlandslosen"
Loose Skizzen aus einem Priesterleben
(Fortsetzung)
Mitte November raffte man zweihundertundfünfzig Mann zusammen. Man trieb sie in ein in Syrmien gelegenes Bergwerk. Einer erzählte mir, der von dort in das Neusatzer Lager kam: „Wir wurden wie das Vieh getrieben. Auf einmal wurde Halt gemacht und die Partisanen fielen über uns her. Was
ihnen gefiel, nahmen sie einfach weg. Mir nahmen sie den Pelz und die Schuhe. So mußte ich den weiten Weg barfuß im Schnee und halb gefrorenen Kot zurücklegen. Tank meiner Jugend hielt ich diesen Weg aus, zwar totmüde und mit aufgeschnittenen Füßen kam ich am Bergwerk an. Noch unterwegs fielen fünfzehn Mann vor Erschöpfung zu Boden wer nicht gehen konnte, wurde ohne weiteres erschoßen Die Arbeit im Bergwerk war eine Hölle. Manchmal hatten wir Tag- und Nachtschicht. Zu essen bekamen wir fast gar nichts, hatten auch keine richtige Schlafftätte. Dazu bekamen wir furchtbare Prügel, die fast jeder Posten austeilte. Natürlich sind auch dort viele ums Leben gekommen."
Bevor das gesamte Deutschtum in das Lager geworfen wurde, hatte sich außer dem Zusammentreiben einiger Tausend Männer aus verschiedenen Gemeinden, die größtenteils ermordet wurden, zwei bis drei Wochen lang nichts ereignet. Die Russen, Partisanen und Bulgaren brachen zwar
in die Häuser ein und holten sich, was ihnen gefiel aber sonst war Ruhe. Die Russen gingen immer mehr auf Mädchen und Frauen aus. Tie Uhren wurden einfach abgenommen, der Russe salutierte höflich und die Uhr war weg. Um diese Zeit kam es zur ersten Volkszählung. Ganz besonders forschte man nach der Nationalität.
Der 28. November war der Trauertag unserer Gemeinde. Diese besteht aus drei Gemeinden (Palanka, NeuPalanka und Alt Palanka), die aber so ineinander gebaut sind, das man sie ruhig als eine Großgemeinde betrachten kann. Sie zählte vierzehntausend Einwohner. Von diesen waren zweiundachztighundert Deutsche. Von den Deutschen dürfte ein Drittel rechtzeitig in das Reich
ausgewandert fein.
Am 27. November fiel mir auf, daß über Nacht mehrere Hundert Partisanen unsere Gemeinde überschwemmten. Am 28. ging der Tanz los. In aller Frühe wurde die Gemeinde umringt. Soldaten gingen von Haus zu Haus. Binnen zehn Minuten mußte gepackt sein. Dies hing aber ganz von der Willkür einzelner Soldaten ab. Manche Partisanen erlaubten den Leuten garnichts mitzunehmen.
Um halb elf Uhr kamen sie zu mir. Mein Nachbar brachte die Nachricht und flüsterte mir zu, ich möge Pakken, bevor die Soldaten kämen denn die ganze Gemeinde werde „evakuiert". Meine Wirtschafterin ließ das Kochen, packte für uns beide schnell ein. Ich begab mich in meine Vikariatskirche, nahm die Hl. Eucharistie zu mir und löschte die Ewige Lampe aus. Da kamen schon die Partisanen.
Nach zwölf Uhr wurde das gesamte Volk au
meiner Kirche vorbeigetrieben: Männer, Frauen, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder, und alte Leute. ... Es war einfach haarsträubend. Die Schwerkranken wurden auf den Wagen geworfen und auf das freie Feld geführt. Vertrieben wurden auch die vier Priester und unsere Klosterfrauen.
Auf dem freien Felde außerhalb der Gemeinde wurde die Menschenmenge gruppiert: Männer, Frauen, Jugend, Alte. Die kleinen Kinder und Säuglinge wurden den Müttern entrissen, auf Wagen geladen und abtransportiert.
Mit diesem 28. November 1944 begann die Lagerierung sämtlicher Deutschen in Jugoslawien. Unsere Gemeinde machte den Anfang, die anderen folgten rasch nacheinander. ---Ich muß noch hinzufügen, daß jetzt noch immer Leute in das Lager wandern.
Am Karfreitag 1946 kam nochmals eine Gruppe. Ständig wird geforscht, ob nicht doch noch
jemand zu packen wäre. Jetzt kommen schon solche an die Reihe, die zwar einen deutschen Vornamen haben, aber kein Wort deutsch sprechen. Man begründet dies lakonisch: Alles, was irgendwie an das Deutsche erinnert, muß verschwinden!
Von Neusatz kam ein Major, die Deutschen zu übernehmen. Er war augenscheinlich überrascht, auch Priester unter dem Volke zu sehen. Später stellte es sich heraus, daß die Priester und Ordensleute nicht angetastet werden sollten. Die Ortspartisanen trieben uns aus der Gemeinde auf eigene Verantwortung. Der Major gab sich die größte Mühe, uns zu überzeugen, daß die Partisanen gegen die katholische Kirche nichts hätten. Ja, nicht einmal gegen das Deutschtum führen sie etwas im Schilde. Die Gemeinde müßte aus „strategischen" Gründen über der Donau lag die deutsche Front evakuiert"
werden. Leider hätte man in der Gemeinde vor einigen Tagen einige Geheimsender gefunden. Später sahen wir, daß all dem nicht so war. Es wurden der Reihe nach samtliehe deutsche Gemeinden „evakuiert". Obzwar der Major sein SoldatenEhrenwort gegeben hat, daß wir in kürzester Zeit wieder zurückkehren würden,
sind alle bis heute noch im Lager.
Die Absicht der Regierung wurde bald durchsichtig. Es ging vor allem um das Riesenvermögen der Schwaben. Nach der Säuberung der Gemeinde von den Deutschen holten sich vor allem die Partisanen aus den deutschen Häusern, was sie nur weg« schleppen konnten. Die Einheimischen waren diesbezüglich um kein Haar besser. Die Russen schleppten ganze Züge mit Möbeln und landwirtschaftlichen Maschinen weg. Nach kurzer Zeit waren unsere Häuser leer. Als alle Gemeinden ins Lager' gekommen waren (auf dem gesamten jugoslawischen Gebiet befindet sich kein Deutscher mehr zuhause!), wurden die Lagerleute separiert.
Die Kinder bis
fünfzehn, die Alten von sechzig aufwärts und die Kranken kamen in die sogenannten „Sterbelager": in der Batschka waren es drei, und zwar in Jareg, Gakovo und
Krusevlje. In jedem dieser Lager waren bis zu fünfzehntausend dem Tode geweihter Menscheu. Im Bauat befindet sich nur ein einziges Sterebelager in Knicanin (Rudolfsgnad) mit über dreißigtaufend Deutschen.
Das Leben im Sterbelager ist ein Attentat auf jedwelches Natur recht.
Die kleinen Kinder wurden in sogenannte Kinderheime gebracht. Leicht kann man sich ihre Lage vorstellen. Der Großteil derselben ging zugrunde. Erst in neuester Zeit konnten sich die Mütter aus den verschiedenen Lagern zu ihren noch lebenden Kindern in die Sterbelager übersetzen lassen. Bis dahin waren den Müttern die Kinder entrissen. Von einem Schulunterricht für die Kinder ist gar keine Rede. Hingegen war zur Genüge Sorge getragen, daß sie verrohen und verkommen.
Die kleinen Kinder werden nicht zur Arbeit gezwungen, außer jenen
zwischen zehn und fünfzehn Jahren, die sich zu Schweinehirten eignen oder stark genug sind, um als Knechte den Bauern zu dienen. Auch die alten Leute gehen nicht zur Arbeit. Aber alles, was sich nur irgendwie bewegen kann, trachtet bei einem Bauern oder fonftwo unterzukommen, um dem Sterebelager zu entgehen. Tos geschieht aus Hunger. In letzter Zeit erlaubte man, daß die Angehörigen Pakete in die Sterbelager schicken oder bringen können. Aber unsere Schwaben haben niemanden mehr, der ihnen etwas brächte.
Gewisse Berichte von der Lage in den Sterbelagern scheinen dennoch in das Ausland gedrungen zu sein. Ende April 1946 kam telegraphisch vom Belgrader Roten Kreuz ein recht schroffer Verweis an den Generalkommandanten sämtlicher Lager. Terselbe mußte noch am selben Tag fünftausend Kilogramm Milchstaub,
achtzig dz Erbsen und fünfzig dz Bohnen an das Sterbelager Gekovo abtransportieren. Dies geschah auch. Aber was ist das für so viele?
Im Jarcger Sterbelager wurde den vergangenen Winter nicht geheizt. Es gab Wochen, in welchen die armen Leute nur jeden zweiten Tag einmal etwas Warmes zu essen bekamen. Das war in Wasser gekochtes Maismehl. Diarrhoe ist in diesen Lagern an der Tagesordnung, Typhus etwas sehr häufiges. Medikamente gibt es keine. Erst seit einem halben Jahr bekam ein jedes Sterebelager einen Arzt. In unserem Lager versah diesen Dienst lange Zeit ein Friseur, dann ein Schornsteinfeger.
Ich sprach mit einem Arzt aus einein solchen Sterbelager. Ansonsten eifl tüchtiger Mediziner. Was nützt das aber, wenn es an den primitivsten Medikamenten fehlt? Was
nützen auch die Medikamente, wenn der Funger die Hauptkrcmkheit ist? In unserem Lager war lange kein Thermometer vorhanden. Etwas Jod und einige Aspirine, das war alles. In letzter Zeit kommt man hie und da zu einem Verbandzeug.
Eine religiöse Betreuung der Sterbelager gibt es nicht. Wenn in einem solchen Sterbelager (es nimmt eine ganze Gemeinde ein) noch der Pfarrer oder der Kaplan zuhause ist, so muß er recht vorsichtig sein, wenn er die Sterbenden versehen will. Im Jarak Sterbelager hat man dem dortigen
Dechanten Aisch, der selber Lagermann ist, aufs strengste verboten, die Kranken zu besuchen. Er tat es dennoch und wurde eingesperrt. --Dasjelbe ist auch in den Arbeitslagern der Fall. An Weihnachten stahl ich mich von der Arbeit weg und ging zelebrieren. Jemand zeigte mich beim Kommandanten an, ich
geriet fast vor das Kriegsgericht, weil, wie der Kommandant mir glauben machen wollte, ich eine "Reaktionsarbeit" vollbrachte und in der Kirche gewiß politisiert habe.
Von einer Sonntagsruhe ist amtlich wohl die Rede, aber praktisch wird sie nicht gehalten. Von einem Messe» besuch oder Sakramentenempfang feitie Rede. So sind die Schwaben nicht nur materiell aufs schwerste heimgesucht, sondern auch seelitch ganz und gar ohne Trost.
Und sie sehnen sich doch so nach ihrem Herrgott. Wenn an' Sonntagen die Kirchenglocken zur heiligen Messe rufen, weinen viele still in sich hinein. So mancher würde mal gerne wieder zur Kirche gehen wenn es aber jemandem glückt, einer heiligen Messe
beizuwohnen, dann kommt er abends freudestrahlend mit der Sensation nachhause: Ich war in der Kirche!
In den Sterbelagern gibt es in jeder Gasse ein Haus oder wenigstens ein Zimmer, die Krankenkantmer. Manchmal mit etwas Stroh. Dorthin werden die Kranken und Sterbenden geworfen. -..Es kommt oft vor, daß solche Leute einige Tage ganz verlassen dort schmachten und verzweifelt auf den erlösenden Tod harren. Oft werden die Schwerkranken von Läusen buchstäblich aufgefressen. Von einer normalen Reinigung ist feine Rede.
Wenn man all dies als Seelsorger sieht und miterlebt, ist es da ein Wunder, wenn z. B. ein Pfarrer Nufpl irrsinnig wird?
Die Wache geht von Zeit zu Zeit nachsehen, ob nicht schon wieder jemand gestorben ist. Die Toten werden aus der Krankenkammer auf die Gaffe geworfen. Am Abend geht ein Wagen
von Gasse zu Gasse, um die Toten zusammenzuklauben. Täglich sterben vierzig bis hundert Menschen, je nach den herrschenden Epidemien. Sie werden in Massengräbern beerdigt.
Zuerst wirft man die Leichen der Erwachsene» in das Grab. Die vorhandene« Lücken werden mit
Kinderleichen ausgefüllt. Das Grab wird mit der Erde eben gemacht. Kein Kreuz, fein kirchliches Begräbnis.
(Fortsetzung folgt) |
Letters of a 'Fatherland Priest'
Loose Sketches from a Priest's Life
(Continued)
In mid-November, two hundred and fifty men were rounded up. They were herded into a mine located in Syrmia. One of them, who came from there to the Neusatz camp, told me: "We were herded like cattle. All at once they stopped and the partisans fell upon us. What they liked, they simply took away. They took my fur and shoes. So I had to walk the long way barefoot in snow and half-frozen dung. Tank of my youth I endured this way, though dead tired and with cut open feet I arrived at the mine. On the way, fifteen men fell to the ground from exhaustion. Those who could not walk were shot without further ado. Sometimes we had day and night shifts. We got almost nothing to eat and had no real place to sleep. In addition, we received terrible beatings, which almost every
post handed out. Of course, many died there, too."
Before all the Germans were thrown into the camp, nothing had happened for two to three weeks except for the rounding up of a few thousand men from various communities, most of whom were murdered. The Russians, partisans and Bulgarians broke into the houses and took what they liked but otherwise there was silence. The Russians went after girls and women more and more. The watches were simply taken off, the Russian saluted politely and the watch was gone. Around this time, the first census was taken. Special attention was paid to nationality.
28 November was the day of mourning for our community. It consists of three municipalities (Palanka, NeuPalanka and Alt Palanka), but they are built into each other in such a way that they can be regarded as one large municipality. It had a population of fourteen thousand. Of these, eighty-two hundred were Germans. Of the Germans, probably one third emigrated to the Reich in time.
On 27 November I noticed that several hundred partisans flooded our community overnight. On the 28th the dance started. Early in the morning the community was surrounded. Soldiers went from house to house. They had to be packed within ten minutes. But this depended entirely on the arbitrariness of individual soldiers. Some partisans did not allow people to take anything with them.
At half past ten they came to me. My neighbor brought the news and whispered to me that I should pack before the soldiers came because the whole community was being "evacuated". My landlady left the cooking and quickly packed for both of us. I went to my vicarage church, took the Holy Eucharist and extinguished the Eternal Lamp. Just then the partisans came.
After twelve o'clock all the people were driven past my church: Men, women, young men, virgins, children and old people. ... It was simply hair-raising. The seriously ill were thrown onto the wagon and led out into the open field. The four priests and our convent women were also expelled.
In the open field outside the community, the crowd was grouped: Men, women, youth, old people. The small children and babies were snatched from their mothers, loaded onto wagons and taken away.
On 28 November 1944, the camps for all Germans in Yugoslavia began. Our community made the start, the others followed quickly one after the other. ---I must add that people are still being sent to the camp.
On Good Friday 1946, another group came. There is constant research to see if there is anyone left to be packed. Now it was the turn of those who had a German first name but did not speak a word of German. The reason given is laconic: "Everything that somehow reminds us of German must disappear!
A major came from Neusatz to take over the Germans. He was obviously surprised to see a Priest among the people. Later it turned out that the priests and religious were not to be touched. The local partisans drove us out of the community on their own responsibility. The major took great pains to convince us that the partisans had nothing against the Catholic Church. Yes, they were not even up to anything against Germanism. For "strategic" reasons, the parish would have to be "evacuated" across the Danube to the German front. Unfortunately, some secret transmitters had been found in the community a few days ago. Later we saw that all this was not so. One after the other, all the German communities were
"evacuated". Although the major gave his soldier's word of honor that we would return in the shortest possible time, everyone is still in the camp today.
The government's intention soon became transparent. It was mainly about the huge fortune of the Swabians. After the cleansing of the community from the Germans, the partisans in particular took what they could "drag away" from the German houses. The locals were no better in this respect. The Russians hauled away whole trains of furniture and agricultural machinery. After a short time our houses were empty.
When all the communities had come to the camp' (there are no Germans left in the entire Yugoslav
territory!), the camp people were separated. The children up to fifteen, the old from sixty upwards and the sick were sent to the so-called "death camps": in Batschka there were three, in Jarek, Gakovo and Krusevlje. In each of these camps there were up to fifteen thousand doomed men. In Banat there is only one death camp in Knicanin (Rudolfsgnad) with more than thirty Germans.
The life in the death camp is an assault on every natural right. The little children were taken to so-called children's homes. One can easily imagine their situation. The majority of them perished. It was only in recent times that mothers could be transferred from the various camps to their still living children in the death camps. Until then, the mothers were deprived of their children. There was no mention of schooling for the
children.
The young children were not forced to work, except for those between the ages of ten and fifteen who were suitable for herding pigs or were strong enough to serve as farmhands. Even the old people do not go to work. But everything that can move in any way strives to find lodging with a farmer or fonftwo in order to escape the death camp. Tos happens out of hunger. Lately they allowed that the relatives can send or bring parcels to the death camps. But our Swabians no longer have anyone to bring them anything.
Certain reports of the situation in the death camps nevertheless seem to have reached foreign countries. At the end of April 1946, the Belgrade Red Cross telegraphed a rather harsh reprimand to the general commander of all the camps. The same day, he had to transport five thousand kilograms
of milk dust, eighty dz of peas and fifty dz of beans to the death camp in Gakovo. This also happened. But what is that for so many?
There was no heating in the Jarek death camp last winter. There were weeks when the poor people got something warm to eat only once every other day. It was cornmeal boiled in water. Diarrhea is common in these camps, and typhoid fever is very common. There are no medicines. Only in the last six months did each camp get a doctor. In our camp, this service was provided for a long time by a hairdresser, then a chimney sweep.
I spoke with a doctor from such a death camp. Otherwise, he is a diligent physician. But what use is that if the most primitive medicines are lacking? What use are medicines if the main disease is fungus? For a long time there was no thermometer in our camp. A little iodine and some aspirins, that was all. Lately, one comes across a bandage now and then.
There is no religious supervision of the death camps. If the priest or chaplain is still at home in such a death camp (it takes up an entire parish), he must be very careful when he wants to care for the dying. In the Jarak death camp, the dean Aisch, who is himself a camp man, was strictly forbidden to visit the sick. He did so anyway and was imprisoned. --The same is the case in the labour camps. At Christmas I stole away from work and went to celebrate. Someone reported me to the commandant, I was almost court-martial led because, as the commandant wanted me to believe, I was doing "reactionary work" and certainly politicized in church.
There is official talk of Sunday rest, but in practice it is not observed. There is no talk of attending "mass" or receiving the sacraments. Thus, the Swabians are not only materially afflicted in the most severe way, but also without any comfort at all in their souls.
And yet they long so much for their Lord God. When the church bells call for Mass on Sundays, many weep silently within themselves. Many would like to go to church again, but if someone succeeds in attending Holy Mass, they come home in the evening beaming with joy with the sensation: "I was in church!
In the death camps, there is a house or at least a room in every alley, the infirmary. Sometimes with a little straw. This is where the sick and dying are thrown. -It often happens that such people languish there for a few days, completely abandoned, desperately waiting for the redemptive death. Often the seriously ill are literally eaten by lice. There is no talk of normal cleansing.
When you see and experience all this as a pastor, is it any wonder that a pastor Nufpl, for example, becomes insane?
The guard goes to check from time to time whether someone has not died again. The dead are thrown out of the infirmary into the alley. In the evening, a cart goes from alley to alley to collect the dead. Forty to a hundred people die every day, depending on the prevailing epidemics. They are buried in mass graves.
First, the bodies of the "adults" are thrown into the grave. The "existing" gaps are filled with children's corpses. The grave is levelled with earth. No cross, fine ecclesiastical burial.
(To be continued)
Next: 23 Nov 1946
|